Ganz im Osten Bayerns, direkt an der Grenze zur Tschechien, befindet sich der Bayerische Wald. Nach dem Schwarzwald im Südwesten der Bundesrepublik ist er das zweithöchste Mittelgebirge Deutschlands.
Der höchste Punkt ist der Große Arber, dessen Gipfel auf einer Höhe von 1456 Metern liegt. Auf einer Länge von rund 100 Kilometer erstreckt sich der Bayerische Wald, der zusammen mit dem Böhmerwald das größte zusammenhängende Waldgebiet Europas bildet. Insgesamt umfasst es eine Fläche von mehr als 92.000 Hektar. Der Böhmerwald und der Bayerische Wald haben den gleichen geologischen Ursprung. Heute werden sie durch die Deutsch-Tschechische Grenze und damit auch begrifflich voneinander getrennt.
Der Bayerische Wald ist als Urlaubsziel unter anderem bei Wanderern sehr beliebt. Der Goldsteig und der Main-Donau-Weg sind nur zwei von zahlreichen längeren Prädikatswanderwegen. Die Region rund um den Großen Arber bietet im Sommer und im Winter beliebte Ausflugsziele, denn der Berg bietet ein schneesicheres Skigebiets. Wer nicht ganz so hoch hinaus möchte, sich trotzdem aber einen Überblick über die Region verschaffen möchte, kann sich auf die Aussichtsplattformen auf den Bergen Hohen Bogen oder Haigel begeben.
Arenschutzprojekt erfolgreich durchgeführt
Der Bayerische Wald unterliegt seit mehr als 40 Jahren einem besonderen Schutzstatus. 1970 wurde der Nationalpark Bayerischer Wald als erster Nationalpark in Deutschland gegründet. Inzwischen stellen de beiden Naturparks „Unterer Bayerischer Wald“ und „Oberer Bayerischer Wald“ weitere Gebiete unter Schutz. Diese umfassen mehr als nur das Gebiet des Mittelgebirges: Die Schutzgebiete erstrecken sich zum Teil bis in den oberpfälzischen Landkreis Schwandorf, der weiter im Landesinneren liegt. Der besondere Schutzstatus spiegelt sich in der großen Artenvielfalt wieder. Biber, Luchse oder Fischotter sind in den großen Waldflächen beheimatet und können mit etwas Glück sogar bei Spaziergängen gesichtet werden. Besonders ist, dass sich der Nationalpark an einem Artenschutzprojekt für Wisente kümmert. Mit zwei Wisentkühen wird erfolgreich Nachzüchtungen betrieben. In den letzten Jahren konnten so bereits mehrfach Tiere in Nordrhein-Westfalen und in der Ukraine in die Freiheit entlassen werden, um dort eine Wiederansiedlung zu ermöglichen. Dank dieses Projekts leben erstmals seit 400 Jahren wieder
Wisente in freier Wildbahn.
Volksschauspiel hat eine lange Tradition
Doch nicht nur die Natur des Bayerischen Wald hat einiges zu bieten. Auch das kulturelle Angebot in der Gegend ist umfangreich. So findet alljährlich im Sommer der sogenannte Drachenstich in Furth im Wald statt. Mit einer 500-jährigem Tradition gilt das Volksschauspiel als das älteste seiner Art in Deutschland. In Bodenmais wird Tradition ebenfalls erlebbar gemacht. In der ehemaligen Bergbaustadt können die Besucher Stollen besichtigen und so eine für sie neue Welt entdecken. Heute ist Bodenmais für sein Glashandwerk bekannt. Eins ortsansäßiger Hersteller fertigt sogar Pokale, die bei internationalen Skiwettbewerben an Sieger als Trophäen überreicht werden.
Zahlreiche historische Baudenkmäler kann die kleine Gemeinde Stamsried aufweisen. Dazu zählt unter anderem das Schloss mit angrenzendem Schlosspark aus dem 17. Jahrhundert sowie die Wieskapelle aus dem Jahr 1750. Seit 2018 ist der staatlich anerkannte Erholungsort um eine Attraktion reicher. Das 3 Sterne Gesundheits- und
Wellnesshotel Zedernhof hat am Standort des ehemaligen Landgasthofs Pusl ein modernes runderneuertes Hotel mit einem Ambiente zum Wohlfühlen eröffnet.
Weitere Sehenswürdigkeiten:
- Baumwipfelpfad Bayerischer Wald in Neuschönau
- Glasmuseum in Frauenau
- Kleiner Arber See in Lohberg
- Nationalpark-Zentrum in Falkenstein
- Museum Silberbergwerk in Bodenmais
- Penninger Schnapsmuseum in Böbrach